Der November ist der stürmischste Monat des Jahres. In diesem Jahr ganz besonders – und das nicht nur meteorologisch. Unser aller Leben wird von rauen Winden durcheinandergewirbelt, während wir staatlich verordnet unsere Häuser kaum noch verlassen sollen. Die Corona-Krise und der Umgang damit hat unser Land wie wohl alle Länder dieser Erde bis tief in die Familien hinein gespalten. Richtig und falsch hat allenthalben Hochkonjunktur, die Wahrheit gilt vielerorts als Eigentum bestimmter Personen oder Gruppen. Und so hat sich der Umgangston dem Novemberwetter angepasst. Umso wichtiger ist es aber, das friedfertige Miteinander draußen und die friedfertige Haltung im Innern zu stärken. Wie das geht? Lies weiter!
Ich weiß nicht, ob du Dr. Daniele Ganser kennst. Er ist Historiker und Friedensforscher aus der Schweiz und hält grandios gute Vorträge, wie ich finde. Erst kürzlich hat er über „Corona und die Angst“ (hier klicken) gesprochen. Brillant! Man könnte meinen, er hätte meinen Vortrag „MUT zur Angst“ gesehen oder mein Buch gelesen ;-). Im Ernst: Ganser sagt völlig zutreffend, dass seit Beginn der Corona-Krise sehr viele Bürger mental leiden.
Das kann ich aus meiner täglichen Praxis absolut bestätigen. Immer mehr Menschen fühlen sich hilflos, isoliert, ohnmächtig, überwältigt, hoffnungslos, traurig, verzweifelt. Sie entwickeln vermehrt Ängste, Depressionen, Sozialphobien, Zwangsverhalten wie etwa Waschzwänge und sonstige Störungen ihres Verhaltens, die sie von ihrem gesunden Menschsein und funktionierenden Sozialverbünden mehr und mehr entfernen. Nicht wenige geraten regelrecht in Panik, einige entwickeln gar Selbstmordgedanken. Und so verwundert es nur wenig, dass auch sehr viele Partnerschaften in Schieflage geraten und die Stimmung in zahllosen Familien maximal angespannt ist.
Raus aus dem kalten Pool, rein in den inneren Frieden!
Die weit überwiegende Mehrheit unserer Mitmenschen sitzt also bis zum Hals im „kalten Pool“, in dem ich bekanntlich alle Emotionen der Angst angesiedelt habe. Fast jeder trägt aktuell irgendeine Angst mit sich herum – sei es die Angst vor dem Virus, die Angst vor Jobverlust oder Pleite des eigenen Unternehmens, die Angst vor Diktatur und Polizeigewalt, die Angst vor Einsamkeit oder was auch immer. Doch Angst versetzt uns bekanntlich in die Überlebensmodi „Flucht“, „Kampf“ oder „Starre“, weshalb es da draußen ganz viele „Flüchtende“, „Kämpfende“ und „Erstarrte“ gibt. Und ganz wenig Frieden.
Nun fragst du zu Recht: „Was kann man denn tun für mehr Frieden?“ Meine Antwort: Eine ganze Menge! Daniele Ganser wird mir da zweifellos zustimmen. Und der ist schließlich Friedensforscher und muss es wissen.
Hier sind die 10 wichtigsten Maßnahmen, die sich sehr bewährt haben:
- die eigene Angst benennen und skalieren (wie stark ist sie, von 1-10?)
- Achtsamkeit üben (im Hier und Jetzt bleiben, auf Atmung fokussieren)
- unterscheiden lernen zwischen äußerem und innerem Frieden
- eigenen Input bewusst steuern (Medien, Nahrung, was darf in dich rein?)
- eigenen Output bewusst steuern (was sagst/zeigst du wem wie?)
- Verantwortung übernehmen (für eigene Gedanken, Gefühle, Handlungen)
- Emotionsregulation praktizieren (z.B. POOL-METHODE® anwenden)
- Kontakte achtsam wählen (sich mit anderen verbinden und verbünden)
- Dankbarkeit trainieren (das Gute/Gelingende wertschätzen)
- Vorstellungskraft und positive Gefühle nutzen und Gewünschtes „bestellen“
Wahrscheinlich wirst du bemerken, dass sich die Anwendung dieser Werkzeuge vor allem günstig auf deinen INNEREN Frieden auswirkt, während der ÄUSSERE Frieden hier gar nicht oder kaum vorkommt. Das liegt daran, dass wir den äußeren Frieden ohnehin viel weniger beeinflussen können als den inneren Frieden. Ich finde aber: Wenn wir etwas ganz direkt beeinflussen können, dann sollten wir diese Möglichkeit doch auch aktiv nutzen. Meinst du nicht auch? Zumal es erwiesen ist, dass sich der innere Frieden der Menschen auf den äußeren Frieden günstig auswirkt.
Eine Aussage des Dalai Lama hat mich vor einigen Jahren zutiefst berührt und seither geleitet. Er sagte: „Was mich angeht, so betone ich stets den Wert dessen, was ich innere Abrüstung nenne. Sie geschieht durch den Abbau des Hasses und die Förderung des Mitgefühls.“ Genau so! Wir müssen ja nicht mögen, was außerhalb von uns passiert, aber wir können in uns drin dafür sorgen, den Hass zu minimieren und das Mitgefühl (Verständnis für die andere Seite) zu maximieren. Das hilft immer. So bleibt man zentriert und kann tatsächlich HANDELN, um womöglich die Situationen, die einem nicht behagen, aus diesem zentrierten, friedvollen und geklärten Zustand heraus konstruktiv anzugehen. Wir sind nicht OPFER. Niemals! Wir sind GESTALTER. IMMER!
Sei ein Peacemaker!
Das Thema Frieden ist mir nicht ohne Grund in den letzten Wochen und Monaten immer wichtiger geworden. Während ich eine massive Spaltung in allen Bereichen des Lebens beobachtete, während ich zusah, wie ein ehemals vorhandener Konsens weiter Bevölkerungsteile verloren ging, wie Familien zerbrachen, Freundschaften endeten, Gewalt in die Sprache und die Taten einzog, wurde mein Herz schwerer und schwerer. Ich wurde traurig, manchmal wütend, verlor über Tage die Konzentration und Motivation, verzweifelte stellenweise sogar. Als ich dies bemerkte (Achtsamkeit), musste ich handeln (Mut): Ich zog mich für einige Zeit zurück und kümmerte mich konsequent um mich und meinen inneren Frieden. Ich wandelte meine WUT in den von mir seit vielen Jahren „gepriesenen“ MUT. Bingo!
Dabei halfen mir auch die Impulse von Daniele Ganser sehr. In seiner Arbeit verbindet er all das, was ich seit vielen Jahren mit meinen Klienten mache (Emotionsregulation und Haltungsarbeit in Krisen) mit dem Thema Weltfrieden. In meinem Kopf machte es „KLICK!“ und ich sah, dass unsere Werkzeuge im Grunde identisch sind und wir somit einen großartigen Hebel für friedvolles Handeln und die Förderung von Frieden in uns und außerhalb von uns direkt zur Verfügung haben. Derart erMUTigt, wendete ich die oben genannten 10 Schritte täglich an (alle, nicht nur einen!) und gewann schnell meine Kraft und Klarheit wieder. Und erteilte meinen Ängsten (ja, auch ich bin ein Mensch!) eine klare Absage. Und dann entschloss ich mich, diese Erfahrung und diese Werkzeuge mit dir zu teilen.
Falls du also noch genauer erfahren willst, was DU für den FRIEDEN in dir und in der Welt tun kannst, dann ist vielleicht das Webinar „PEACE! So förderst du inneren und äußeren Frieden“ am 10. Dezember 2020 um 19 Uhr genau richtig für dich.
An diesem Abend werden wir die 10 Schritte einzeln detailliert durchgehen und du wirst lernen, sie für dich anzuwenden. Ich bin sicher, danach wird es dir besser gehen. Frieden ist nämlich eine grandiose Sache! Vor allem, wenn du ihn in dir hast.
Keine Sorge: Falls du an diesem Abend keine Zeit hast, kannst du dir später jederzeit die Aufzeichnung ansehen. Besser ist es natürlich, live dabei zu sein, wenn wir gemeinsam etwas für mehr FRIEDEN tun. Sei dabei!
0 Kommentare